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nach Nazareth.ZERʿÎN. 15. [16.] Route. 359 50 Min. (von Djenîn) liegt ¼ St. rechts vom Wege das Dorf
ʿArâne, weiter oben ʿArabône; nach 10 Min. l. el-Djeleme, da-
hinter
zeigt sich der Tell von Mukêbele (s. oben) an der directen
Route.

Der Djebel Fakûʿa (523m), dem man jetzt ganz nahe gerückt
ist, entspricht dem antiken Gilboʿa-Gebirge, welche Bezeichnung
auch heute noch in dem obengenannten Dorf Djelbon erhalten ist;
hier war das Gebiet von Issaschar. Während heutzutage dieser von
OSO. nach WNW. laufende Gebirgszug ein kahles Aussehen hat
und nur im S. bebaut oder abgeweidet wird, war er früher wahr-
scheinlich
mit Wald bedeckt. Die Nordseite gegen das Thal Jesreel
ist steil und felsig; im O. des Gebirges liegt das Ghôr (Jordanthal).

Am Wege trifft man verschiedene in den Felsen gehauene
Cisternen; nach 45 Min. sieht man r. oben am Gebirge Nebi Mezâr,
einen muslimischen Wallfahrtsort; nach 25 Min. erreicht man Zerʿîn,
auf einer nordwestlichen Vorstufe des Gilboʿagebirges. Der Boden
senkt sich auch gegen NO.: man steht also auf einem Hügel, der
fast von allen Seiten gleichmässig ansteigt. Man sieht in das Thal
von Zerʿîn, das nach Beisân (S. 352) läuft, hinunter; in demselben
erblickt man die Quelle ʿAin Djâlûd (Goliathsquelle), unten den
Tell von Beisân, darüber die Berge des Ostjordanlandes (ʿAdjlûn).
Man steht in Zerʿîn auf der Wasserscheide und hat eine schöne
Aussicht auf die Ebene Esdrelon bis zum Karmelrücken. Im N.
im Ausschnitt der Berge liegt Nazareth.

Historisches. Das heutige Zerʿîn entspricht dem alten Jesreel, einer
zum Stamme Issaschar gehörigen Ortschaft. Hier war der Schauplatz der
grossen Schlacht gegen die Philister und Saul tödtete sich hier. Um
Jesreel waren die Israeliten postirt (I Sam. 29, 1), bei Sûnem gegenüber
am Djebel Dahi die Philister. Die Israeliten wurden geschlagen und
flohen gegen Gilboa hin, wo ihrer viele getödtet wurden, daher (II Sam.
1, 21) David klagt: Berge Gilboa’s, nicht Thau, nicht Regen sei auf
euch etc. Jesreel blieb in den Händen Isboseth’s, des Sohnes Saul’s (II
Sam. 2, 9). Im Anfang des 9. Jahrh. war Jesreel die Residenz des Königs
Ahab und der Isebel, welcher hier einen Palast hatte. Am Hügel lagen
Weinberge, worunter auch der des Naboth. Ahab’s zweiter Sohn Joram
wurde auf dem Acker Naboth’s von dem Aufrührer Jehu durchbohrt, Isebel
aus dem Fenster des Palastes gestürzt; die ganze Familie Ahab’s wurde
vernichtet. Im Buche Judith heist Jesreel Esdrelom. Auch in der
Kreuzfahrerzeit wird es wieder erwähnt als Parvum Qerinum.

Von Zerʿîn führt ein Seitenweg in St. nach ʿAfûle (S. 358) an der
directen Nazarethstrasse. 20 Min. bevor man dieses erreicht, trifft man
auf die Hütten von Fûle. Fûle bedeutet Bohne. Zur Kreuzfahrerzeit
stand hier das fränkische Castell Faba, das im gemeinsamen Besitz der
Tempel- und Johanniterritter war; es wurde nach der Schlacht bei Hattîn
durch Saladin erobert. Am 16. April 1799 fand hier eine grosse Schlacht
zwischen den Franzosen und Türken statt; Kleber war hier postirt und
hielt mit einem Corps von circa 1500 Mann die ganze syrische Armee, min-
destens
25,000 Mann in Schach. Die Franzosen, im Quarré aufgestellt,
fochten von Sonnenaufgang bis Mittag. Bonaparte eilte ihnen mit 600 Mann
zu Hilfe; die Türken, in der Meinung, ein grosses Heer rücke heran,
ergriffen die Flucht; viele wurden getödtet, manche ertranken, da gerade
ein kleiner Fluss die Gegend überschwemmt hatte. Nach dieser Schlacht
am Tabor ass Bonaparte in Nazareth zu Abend.